Höre auf, dich zu quälen, 'in einer Fremdsprache zu denken'! Du hast den Ansatz wahrscheinlich von Anfang an missverstanden.
Hast du auch schon mal diesen Rat gehört: „Beim Fremdsprachenlernen: Übersetze bloß nicht im Kopf! Denke direkt in dieser Sprache!“
Das klingt zwar einfach, aber für die meisten ist das, als würde man von ihnen verlangen, einen Marathon zu laufen, bevor sie überhaupt Gehen gelernt haben – außer Frustration wird dabei nichts gewonnen. Unser Gehirn ist es längst gewohnt, die Welt in unserer Muttersprache zu verstehen. Es gewaltsam 'abzuschalten', ist, als würde man mit verbundenen Augen im Dunkeln Auto fahren – man kommt keinen Millimeter voran.
Aber was, wenn ich dir sage, dass diese „schlechte Angewohnheit“, die dich so gequält hat – das Übersetzen im Kopf – in Wahrheit deine mächtigste Geheimwaffe ist, um eine Fremdsprache zu meistern?
Stell dir vor, Fremdsprachenlernen ist wie die Erkundung einer fremden Stadt
Lass uns die Perspektive wechseln.
Eine neue Sprache zu lernen, ist wie eine Landung mit dem Fallschirm in einer völlig fremden Stadt, die du noch nie zuvor besucht hast. Nehmen wir an, Paris. Deine Muttersprache ist dabei deine Heimatstadt, in der du aufgewachsen bist und die du wie deine Westentasche kennst.
In deiner Heimatstadt weißt du selbst mit geschlossenen Augen, welche Straße wohin führt. Doch in Paris sind jedes Straßenschild, jedes Gebäude für dich ein völlig neues, bedeutungsloses Symbol. Was würdest du in diesem Fall tun?
Würdest du die Karte wegwerfen, ziellos „nach Gefühl“ umherirren und erwarten, das Navigieren „immersiv“ zu lernen?
Natürlich nicht. Das Erste, was du tun würdest, wäre, dein Handy zu zücken und die Karte zu öffnen.
Die Übersetzung ist deine Karte in dieser fremden Stadt.
Sie sagt dir, dass „Rue de Rivoli“ die „Rivoli-Straße“ ist; und der Orientierungspunkt „Tour Eiffel“ der „Eiffelturm“. Die Karte (Übersetzung) verbindet unbekannte Symbole mit dem, was du bereits kennst, und lässt die Stadt für dich Sinn ergeben. Ohne diese Karte siehst du nur einen Haufen unverständlicher Buchstaben und Laute, würdest dich schnell verlaufen und aufgeben.
Das ist das wichtigste Konzept beim Sprachenlernen: „verständlicher Input“. Du musst zuerst die „Karte verstehen“, bevor du die „Stadt erkunden“ kannst.
Vom „Kartenlesen“ zur „Karte im Kopf“
Natürlich will niemand sein Leben lang nur mit der Nase auf der Karte herumlaufen. Unser Endziel ist es, die Karte der ganzen Stadt im Kopf zu haben und uns wie Einheimische frei zu bewegen. Wie erreicht man das?
Der Schlüssel liegt darin, deine Karte klug einzusetzen.
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Von Punkt zu Linie, erkunden im Schneeball-Prinzip: Wenn du durch die Karte weißt, wo der Eiffelturm ist, kannst du anfangen, die umliegenden Straßen zu erkunden. Zum Beispiel findest du eine Straße namens „Avenue Anatole France“ daneben, du schlägst auf der Karte nach und kennst ihren Namen. Wenn du das nächste Mal kommst, kennst du nicht nur den Turm, sondern auch diese Straße. Das ist die „i+1“-Lernmethode – auf dem, was du bereits kennst (i), baust du ein kleines bisschen neues Wissen auf (+1). Je mehr Wörter und Sätze du kennst, desto größer und schneller rollt der Schneeball deiner Erkundung neuer Gebiete.
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Vorsicht vor „Fallen“ auf der Karte: Die Karte ist sehr nützlich, aber manchmal kann sie auch in die Irre führen. Wenn du zum Beispiel einen französischen Freund fragst, wie man „Ich vermisse dich“ sagt, wird er dir „Tu me manques“ sagen. Wenn du das direkt wörtlich, wie auf einer Landkarte, übersetzen würdest, käme dabei „Du fehlst mir“ (im Sinne von „Du bist nicht da“) heraus, was eine völlig andere Logik ist als das gewünschte „Ich vermisse dich“. Ähnlich, wenn ein Amerikaner zu dir sagt „We've all been there“, könnte die Karte dir sagen „Wir waren alle dort“, aber die wahre Bedeutung ist eigentlich „Das kenne ich (nur zu gut)“ oder „Das habe ich auch schon erlebt“ – im Sinne von „Ich verstehe dich“.
Das erinnert uns daran, dass Sprache nicht nur ein Haufen von Wörtern ist; dahinter steckt eine einzigartige kulturelle Logik. Die Karte kann dir helfen, den Weg zu finden, aber die lokalen Gegebenheiten und Besonderheiten am Wegesrand musst du mit Herz und Verstand erfahren.
Das Geheimnis, wirklich „in einer Fremdsprache zu denken“, ist, es zum Instinkt werden zu lassen
Wie kann man also letztendlich die Karte fallen lassen und „eine Karte im Kopf“ haben?
Die Antwort ist: Geübtes, gezieltes Training, bis es zum Reflex wird.
Das klingt sehr nach Auswendiglernen, ist aber völlig anders. Beim Auswendiglernen geht es darum, Dialoge aus Büchern zu memorieren, während wir hier unsere häufigsten und instinktivsten Gedanken in der Muttersprache aktiv in die Fremdsprache „übersetzen“ und dann laut aussprechen sollen.
Nehmen wir an, der Gedanke „Ach so ist das also!“ schießt dir durch den Kopf. Lass ihn nicht entkommen! Schau sofort auf der Karte (Übersetzung) nach: Ah, im Englischen heißt das „Oh, that makes sense!“ Und dann, wiederhole es ein paar Mal.
Dieser Prozess ist, als würdest du in deinem Gehirn für jede Straße in deiner Heimatstadt eine entsprechende Route auf der Pariser Karte finden und diese mehrmals gehen. Das erste Mal brauchst du die Karte; beim zehnten Mal wirfst du vielleicht noch einen Blick darauf; aber nach dem hundertsten Mal werden deine Füße dich ganz von selbst dorthin tragen, wenn du an diesen Ort möchtest.
Dann brauchst du nicht mehr zu „übersetzen“. Die Verbindung ist hergestellt, die Reaktion ist zum Instinkt geworden. Das ist die wahre Bedeutung von „in einer Fremdsprache denken“ – es ist nicht der Anfang des Lernens, sondern das Ziel gezielten Trainings.
Auf deiner Reise durch diese „Sprachstadt“, besonders wenn du den Mut fasst und mit den „Einheimischen“ sprichst, wirst du unweigerlich Momente erleben, in denen du hängenbleibst oder etwas nicht verstehst. In solchen Momenten wäre ein intelligenter, tragbarer Reiseführer ideal.
Genau hier kommen Tools wie Lingogram ins Spiel. Es ist wie eine Chat-App mit integrierter KI-Echtzeitübersetzung. Wenn du mit ausländischen Freunden chattest, kann es dir sofort helfen, die „Karte zu entschlüsseln“, sodass du flüssig kommunizieren und gleichzeitig die authentischsten Ausdrücke sofort lernen kannst. Es ermöglicht dir, in echten Gesprächen selbstbewusst zu forschen, ohne Angst haben zu müssen, dich völlig zu verirren.
Also, fühl dich nicht länger schuldig, wenn du „im Kopf übersetzt“.
Umarme es mutig. Betrachte es als deine zuverlässigste Karte und nutze sie, um diese neue Welt kennenzulernen. Solange du sie klug und gezielt einsetzt, wirst du eines Tages feststellen, dass du die Karte längst beiseitegelegt hast und entspannt durch diese wunderschöne Sprachstadt flanierst.