Vergesst den Weihnachtsmann! Die Mexikaner zeigen euch, wie man Feste wirklich feiert: „Die Vergangenheit zerschlagen“
Wenn ihr an Weihnachten denkt, was kommt euch da in den Sinn? Ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum, schneebedeckte Landschaften oder der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren?
Diese globale Schablone für Weihnachten ist uns allen vertraut. Aber ehrlich gesagt, fühlt sie sich oft wie eine aufwendig inszenierte Kommerzveranstaltung an, die zwar lebhaft ist, der aber ein wenig die Herzlichkeit fehlt.
Aber was wäre, wenn ich euch sage, dass es am anderen Ende der Welt einen Ort gibt, an dem Weihnachten so ausgelassen und herzlich gefeiert wird wie unser chinesisches Neujahrsfest, und voller Freude am Beisammensein und dem rituellen Abschied vom Alten und der Begrüßung des Neuen steckt?
Dieser Ort ist Mexiko. Ihre Art zu feiern ist einfach, unmittelbar und doch zutiefst berührend.
Ein neues Jahr „zertrümmern“ – wie beim Böllern
Warum zünden wir zu unserem chinesischen Neujahrsfest Feuerwerkskörper? Um das „Nian“-Monster zu vertreiben, das Pech des alten Jahres zu verbannen und das Glück des neuen Jahres zu begrüßen.
Die Mexikaner haben auch eine ähnliche „Geheimwaffe“: die Piñata.
Das habt ihr vielleicht schon in Filmen gesehen: ein bunter, aus Pappmaché gefertigter Behälter, der hoch aufgehängt wird, während Menschen mit verbundenen Augen abwechselnd mit einem Stock darauf einschlagen.
Aber es ist weit mehr als nur ein Partyspiel.
Die traditionelle Piñata hat eine Kugel in der Mitte, von der sieben Zacken abstehen. Diese sieben Zacken symbolisieren die sieben Todsünden der Menschheit: Gier, Faulheit, Neid, Hochmut… All dies ist das „Pech“, das in jedem von uns im vergangenen Jahr mehr oder weniger vorhanden war.
Die verbundenen Augen wiederum stehen dafür, dass wir das innere Dunkel mit „Glauben“ bekämpfen, nicht mit dem, was wir sehen. Wenn die Menschen gemeinsam und mit vereinten Kräften die Piñata mit dem Stock zerschlagen, ist das nicht nur ein lauter Knall, sondern eine Erklärung: Wir zerschlagen alle Unannehmlichkeiten, Sünden und alles Pech des vergangenen Jahres endgültig.
Wenn die Piñata zerbricht, strömen die darin enthaltenen Süßigkeiten und bunten Papierschnipsel wie ein Wasserfall heraus, und alle stürzen sich jubelnd darauf, um diesen süßen „Segen“ zu teilen.
Ist dieses Ritual des „Vergangenheit-Zerschlagens und Segen-Teilens“ nicht viel kraftvoller und tiefgründiger, als einfach Geschenke auszupacken?
Ein echtes Fest ist ein „Wiedersehens-Marathon“
Mit dem „Piñata-Zerschlagen“ als Kernritual wird die mexikanische Weihnachtszeit (die sie Posadas nennen) zu einem neuntägigen „Besuchs-Marathon“.
Vom 16. Dezember bis Heiligabend veranstalten Nachbarn, Freunde und Verwandte jeden Abend abwechselnd Partys. Es gibt nicht viele formelle Regeln, das Kernprinzip ist nur eines: Zusammensein.
Man kommt zusammen, teilt Speisen, singt laut Lieder, und natürlich ist der wichtigste Teil, gemeinsam die Piñata zu „zerschlagen“, die die Sorgen des alten Jahres symbolisiert. Das ist die wahre Seele des Festes – nicht, was man bekommen hat, sondern mit wem man zusammen ist, wovon man sich gemeinsam verabschiedet hat und was man gemeinsam begrüßen wird.
Der Geschmack des Festes: „Mamas“ wärmende Suppe
Bei solch ausgelassenen Partys darf gutes Essen natürlich nicht fehlen. Die Speisen auf dem mexikanischen Weihnachtstisch sind auch voller heimeliger Geschmäcker.
Vergesst die kalten Salate! In kalten Winternächten servieren die Mexikaner eine dampfende Schüssel Pozole. Das ist eine dicke Suppe, gekocht aus großen Maiskörnern und Schweinefleisch, die ein wenig an unsere chinesische „Vier-Götter-Suppe“ erinnert, reichhaltig und vollmundig – ein einziger Löffel wärmt vom Magen bis ins Herz.
Es gibt auch eine Speise, die uns Chinesen besonders vertraut vorkommen wird – Tamales. Dabei werden Füllungen wie Hühnchen oder Schweinefleisch in Maisteig eingewickelt und dann in Mais- oder Bananenblättern gedämpft. Sowohl in der Form als auch in ihrer Rolle als „Grundnahrungsmittel“ ähneln sie sehr unseren Zongzi.
Natürlich gibt es auch den warmen Glühwein (Ponche), gekocht mit verschiedenen Früchten und Zimt, sowie das süße Schokoladen-Maisgetränk (Champurrado). Jedes Gericht ist erfüllt von der warmen Atmosphäre des „gemeinsamen Teilens“.
Der wahre Sinn des Festes ist die Verbindung über Sprachgrenzen hinweg
Bis hierher habt ihr vielleicht schon erkannt, dass, ob das mexikanische Weihnachten oder unser chinesisches Neujahrsfest, ihr Kernwert eigentlich derselbe ist: Verbindung (Connection).
Wir sehnen uns danach, uns mit Familie und Freunden zu verbinden, uns mit Traditionen zu verbinden, und vor allem uns mit der Hoffnung auf einen „Neuanfang“ zu verbinden. Diese festlichen Rituale, ob Feuerwerkskörper zünden oder Piñatas zerschlagen, helfen uns, diese Verbindungen herzustellen.
Doch heutzutage empfinden wir diese Verbindung oft als immer schwieriger herzustellen. Vielleicht können wir von den Mexikanern etwas lernen: Wahre Verbindung muss aktiv geschaffen werden und erfordert sogar ein wenig den Mut zum „Durchbrechen“.
Die Überwindung sprachlicher Barrieren ist der erste Schritt.
Stellt euch vor, ihr könntet online mit einem mexikanischen Freund chatten, ihn fragen, wie die Pozole-Suppe nach Familienrezept zubereitet wird, oder welche Form die Piñata dieses Jahr haben wird. Dieser authentische Austausch ist viel lebendiger und tiefgründiger, als zehntausend Reiseführer zu lesen.
Das ist genau die Bedeutung von Tools wie Lingogram. Es ist nicht nur eine Chat-Software, sondern mit der integrierten KI-Übersetzungsfunktion könnt ihr nahezu barrierefrei in Echtzeit mit Menschen aus jedem Winkel der Welt sprechen. Es durchbricht die dickste Mauer, sodass ihr nicht länger nur ein „Beobachter“ einer Kultur seid, sondern ein echter „Teilnehmer“ und „Verbinder“.
Also, begnügt euch beim nächsten Fest nicht mehr nur mit oberflächlichen Ritualen.
Versucht, etwas zu „zerschlagen“ – zerschlagt die Vergangenheit, die euch belastet, zerschlagt die Barrieren, die euch daran hindern, mit der Welt in Kontakt zu treten. Ihr werdet feststellen, dass, wenn die Scherben fallen, sich euch eine echtere, wärmere und feierwürdigere neue Welt offenbart.